Gesunder Babyschlaf

Tina Lauterbach | Lesedauer: 12 Minuten | 15.10.2020
Babyschlaf

In den ersten Wochen und Monaten schläft Dein Kleines beinahe rund um die Uhr. Wenn es wach ist, möchte es gefüttert, gewickelt und frisch angezogen werden. Aber das viele Schmusen, Spielen und das Erkunden der großen weiten Welt machen natürlich auch ganz schnell wieder müde. Daher ist es umso wichtiger, dass Dein Baby eine gemütliche, komfortable Schlafumgebung hat, in der es sich vom spannenden Alltag erholen und die ganzen neuen Eindrücke und Erlebnisse verarbeiten kann.

Wissenswertes für eine "Gute Nacht"

Grundsätzlich gilt hier natürlich wie bei jedem anderen Thema auch: Kein Baby ist wie das andere! Es gibt Babys, die in den ersten Monaten nur zum Trinken aufwachen, andere haben schon mit ein paar Wochen relative lange Wachphasen. Außerdem wird jedes Kind mit einem ganz eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus geboren, den Du vielleicht sogar schon aus Deiner Schwangerschaft kennst. Erfahrungsgemäß behält Dein Kleines diesen Rhythmus auch in den ersten Tagen und Wochen bei – Du kannst Dich also schon früh daran gewöhnen. Falls sich Deine Schlafgewohnheiten erheblichen von denen des Babys unterscheiden, kannst Du Deinem Kleinen ganz sanft helfen, zwischen Tages- und Nachtschlaf zu unterscheiden. Du kannst das Zimmer nachts grundsätzlich verdunkeln, das Kleine bequem bettfertig machen und das Bett besonders kuschelig herrichten. Wenn das Baby nachts Hunger hat, hilft es, nur etwas zu trinken zu geben, ohne dabei zu spielen, laut zu reden oder das Licht einzuschalten. Auch der nächtliche Windelwechsel sollte eher ruhig und schnell vonstatten gehen. Die optimale Schlaftemperatur liegt übrigens bei 16-18° Celsius.

Unser Tipp
Oft wachen die Kleinen auch nur unruhig und strampeln, beginnen zu brabbeln oder benehmen sich, als seien sie wach. Beobachte Dein Baby also eine Zeitlang bevor Du es aus dem Bett holst, vielleicht schläft es ganz von alleine wieder ruhig weiter.

Gerade in den ersten Monaten ist es für das Kleine am sichersten, auf dem Rücken zu schlafen – so kann es am besten atmen. Von der Bauch- und Seitenlage wird abgeraten, da diese beiden Schlafpositionen ein höheres Risiko für die Kleinen bergen. Wenn Dein Kleines am liebsten auf dem Bauch schläft, kannst Du es nach dem Einschlafen sanft auf den Rücken drehen und nach und nach das Einschlafen auf dem Rücken trainieren. Tagsüber ist es dennoch wichtig, dass Du Dein Kleines immer wieder im Wachzustand auf den Bauch legst: das fördert die Nacken- und Rückenmuskulatur.

Die perfekte Schlafumgebung

Was braucht Dein Kleines alles für eine ideale Schlafumgebung? Natürlich ist das wichtigste das eigene Bettchen. Hier kannst Du zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen: Das Babybettchen, das Beistellbett, der Stubenwagen oder die Babywiege.

Das Babybettchen

Das bei Eltern wohl beliebteste Bett ist das klassische Gitterbett, das ab der Geburt bis zu einem Alter von circa fünf Jahren verwendet werden kann – vorausgesetzte die Gitter wachsen mit dem Kleinen mit. Dies wird in der Regel durch eine höhenverstellbare Liegefläche gewährleistet, die man an das Alter bzw. die Aktivität des Kindes anpassen kann. Die Gitterstäbe sorgen zudem für eine gute Luftzirkulation, die das Kleine vor einer Überhitzung schützt. Wenn der Zwerg dann irgendwann selbstständig aus dem Bett klettern kann, können die sogenannten Schlupfsprossen entfernt werden. Achte bitte beim Kauf eines Gitterbettes darauf, dass gerade so eine Erwachsenenfaust zwischen den Stäben hindurch passt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Baby mit dem Kopf oder den Armen im Zwischenraum hängen bleibt.

Das Beistellbett

Das Beistellbett wird direkt am Bett der Eltern befestigt – das sorgt für körperliche Nähe, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Kleine im Schlaf aus Versehen erdrückt wird. Zudem ist der Weg beim nächtlichen Stillen oder wenn das Kleine mal weint nicht weit. Teilweise kann man auch Erweiterungsteile erwerben, die einen Umbau zum „vollwertigen“ Babybett erlauben. Wenn Du oder Dein Partner einen sehr leichten Schlaf habt, solltet ihr das Thema Beistellbett vorher gut austesten – es kann sein, dass es Euch zu unruhig macht, wenn das Kleine mit bei Euch im Zimmer schläft und umgekehrt.

Der Stubenwagen

Der Vorteil eines Stubenwagens liegt ganz klar darin, dass man das Kleine dank Rollen immer in der Nähe hat, es aber nicht die ganze Zeit tragen muss. Der Nachteil ist dagegen, dass das Baby relativ schnell zu groß bzw. zu aktiv für einen Stubenwagen wird. Vielleicht nutzt ihr auch ein Babybett und einen Stubenwagen? So hat das Kleine auch im Wohnzimmer einen festen Schlafplatz und kann am Anfang bequem von Raum zu Raum mitkommen.

Die Babywiege

Die Babywiege sorgt, dank schaukelnder Bewegungen, ebenfalls für einen erholsamen und gesunden Schlaf des Kleinen. Allerdings sollte auch die Babywiege – ähnlich wie der Stubenwagen – nur für die ersten sechs Lebensmonate als Bett benutzt werden. Danach ist das Baby zu groß und aktiv bzw. dann sollte generell ein stabileres Bett mit einer höheren Umrandung genutzt werden.

Das Zubehör

Doch natürlich braucht das Kleine nicht nur einen festen Schlafplatz, sondern auch noch einiges an Zubehör. Dazu gehören Babymatratzen, die einen ergonomischen Liegekomfort bieten, da sich Dein Baby im Wachstum befindet und natürlich gerade am Anfang die meiste Zeit in seinem Bettchen verbringt. Ebenfalls ist eine gute Belüftung der Matratze wichtig: So ist eine gute Luftzirkulation möglich und es kann sich kein Wärmestau und Schimmel bilden. Ebenfalls wichtig sind ein abnehmbarer und waschbarer Matratzenbezug sowie passende Betteinlagen. Wenn die Kleinen dann größer sind, werden Bettwäsche sowie Decke und Kissen wichtig.

Bitte denk daran, dass die Kleinen in den ersten zwölf Lebensmonaten ohne Kissen schlafen sollten – so wird eine Überhitzung vermieden und es kann zu keinem gefährlichen Atemrückstau kommen. Auch sollte am Anfang auf eine Bettdecke verzichtet werden, nutze hier besser einen Schlafsack. So entsteht gar nicht erst die Gefahr, dass das Kleine mit dem Kopf unter die Decke rutscht. Die richtige Größe findest Du bequem über unseren Baby-Größenberater. Sollte doch eine Decke nötig sein, kannst Du das Fußende der Decke unter der Matratze befestigen – so verrutscht in der Nacht nichts.

Natürlich benötigt Dein Kleines auch die passende Nachtkleidung. Schlafanzüge und Bodies mit praktischen Druckknöpfen erleichtern das An- und Ausziehen und sorgen dafür, dass es das Kleine bequem, aber auch genügend Beinfreiheit hat. Ein Schlafsack ist gerade in den ersten Monaten die beste Alternative zu einer Decke und sorgt für einen erholsamen und sicheren Schlaf Deines Babys. Denn mit dem Schlafsack verrutscht nichts und Dein Kleines hat es trotzdem kuschelig warm. Falls Dein Baby sehr unruhig schläft, kann ein Pucksack oder eine Einschlagdecke Abhilfe schaffen. Informier Dich dazu am besten bei Deiner Hebamme oder Deinem Frauenarzt, denn richtiges Pucken will und muss gelernt sein.

Tolle Schlafbegleiter

Nächtliche Schlafbegleiter geben sowohl dem Kleinen als auch den Eltern Ruhe und Sicherheit. Mit einem Babyphone kannst Du beruhigt anderen Aufgaben nachgehen, während Dein Kleines schläft. Du bekommst sofort mit, falls es mal wach wird oder es ihm schlecht geht. Achte bei der Befestigung der Sendeeinheit bitte darauf, dass mindestens ein Abstand von einem Meter zum Baby gewährleistet ist. Mit einem Nachtlicht kannst Du jederzeit nach dem Kleinen sehen, ohne das Licht einschalten zu müssen. Außerdem fühlt sich das Kleine mit einem gedämpften Licht im Raum gleich viel wohler. Es gibt auch Nachtlichter, die einen Sternenhimmel oder andere beruhigende Szenen an die Decke projizieren. Manche spielen dazu auch noch beruhigende Melodien. So kann Dein Baby der Musik lauschen und gleichzeitig beobachten, wie die Sterne an der Zimmerdecke wandern. Natürlich kannst Du auch ein Mobile über dem Bettchen anbringen. Die bunten Figuren üben eine große Faszination aus und gleichzeitig trainiert das Kleine so sein dreidimensionales Sehvermögen und die Hand-Auge-Koordination. Zudem ist das Mobile eine beruhigende Einschlafhilfe, besonders wenn sich die Figuren zu sanfter Musik im Kreis drehen. Eine kleine Spieluhr kann ebenfalls am Bett befestigt werden. Ein Schmusetuch ist ebenfalls ein altbewährter Schlafbegleiter. Wir Großen erinnern uns meistens noch ganz genau an unser erstes Kuscheltier, denn es ist bester Freund, Tröster und täglicher Begleiter in einem. Auch ein Ersatz-Schnuller für die Nacht kann und sollte mit im Bettchen liegen – so musst Du nicht lange suchen, wenn der Schnuller mal verloren geht. Wusstest Du, dass es Schnuller mit Leuchteffekt gibt? Diese geben einen leichten Schein ab und beruhigen das Kleine so zusätzlich.

Schlafrituale

Schlafrituale - Für eine ruhige und gute Nacht

Damit Dein Kleines eine ruhige und gute Nacht verbringen kann, ist es wichtig, dass es nach einem langen und ereignisreichen Tag zur Ruhe kommt. Gerade Babys geben tägliche Wiederholungen und Rituale Sicherheit – so fühlen sie sich sicher und geborgen. Grundsätzlich gibt es einige Dinge, die auf jeden Fall in ein Abendritual eingebunden sein sollten: Eine Babymassage entspannt und macht müde, Kuscheln stärkt die Bindung und gibt Nähe, eine Ankündigung, dass es gleich ins Bett geht, hilft auch in der Zukunft – denn die Babys lernen von klein auf, dass es dann wirklich bald ins Bett geht und können sich besser darauf einstellen. Einige unserer Lieblingsrituale haben wir im Folgenden für Dich zusammengefasst. Die einzelnen Rituale können ein ganzes, großes Ritual sein, aber jedes kann natürlich auch für sich stehen.

1. STILLEN
Auch ein Baby mag gut gesättigt ins Bettchen gehen. Beim Stillen kannst Du viel mit Deinem Kleinen sprechen und es langsam und sanft darauf vorbereiten, dass es bald ins Bett geht. So kommt es besser zur Ruhe und entspannt sich – auch weil sein Hungergefühl gestillt ist und es Deine Körpernähe spürt. Natürlich kann auch der Papa dieses Ritual mit einem Fläschchen durchführen – das stärkt genauso die Bindung und Nähe.

2. GEMEINSAMES ABENDESSEN
Das Essen am Familientisch kann eine Vorbereitung auf das Zubettgehen werden. Das Kleine kann – nachdem es gestillt/gefüttert wurde – vom Hochstuhl aus den Gesprächen der Großen lauschen und ist mitten im Geschehen. So entsteht ein Gefühl der Gemeinsamkeit und das Baby fühlt sich jederzeit gut behütet. Die Nähe zur ganzen Familie wirkt zudem beruhigend auf das Kleine.

3. WICKELSTUBE
Vor dem Schlafengehen muss natürlich noch eine neue Windel angelegt werden. Ideal ist es, wenn Du Dir dabei extra viel Zeit nimmst, Dich mit Deinem Kleinen ausführlich unterhältst und den gemeinsamen Tag rekapitulierst. Auch die Muskeln können hier entspannt werden: bewege vorsichtig die Arme und Beine des Kleinen zur Entspannung. So kommt Ihr beide zur Ruhe und das Wickeln macht gleich mehr Freude.

4. BETTFERTIG MACHEN
Gerade den Kleinsten tut ein Schlafsack in der Nacht gut. Sie sind wohlbehütet eingepackt, Zugluft hat keine Chance und im warmen Nest schläft es sich gleich besser. Wenn Dein Baby unruhig schläft und sich öfter durch die eigenen Beinbewegungen aufweckt, könnte Euch ein Pucksack bei einer erholsamen Nachtruhe helfen. Mach das Schlafsack-Anziehen doch zur Besonderheit und massier Dein Baby sanft.

5. SCHLAFUMGEBUNG
Bevor es ins Bad zum Waschen geht, solltest Du das Zimmer für die Nacht vorbereiten. Das heißt Nachtlicht oder kleine Lampe an, Rollos oder Vorhänge zumachen und das Bett schon so vorbereiten, dass das Kleine nur noch hineingelegt und zugedeckt werden muss. So kommt das Baby direkt in ein dunkles Zimmer und kann sich ohne Ablenkungen besser auf die bevorstehende Nachtruhe einstellen.

6. WASCHSALON
Ein warmes Bad macht nicht nur sauber, sondern hilft den Kleinen dabei, sich vorm Schlafen zu entspannen und den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Zudem lernen die Babys so von klein auf, wie wichtig bzw. normal es ist, sich täglich zu waschen und später dann Zähne zu putzen. Wenn Dein Baby schon etwas größer ist, kann das Bad auch eine letzte Spielstunde vor dem Schlafengehen sein – so ist das Kleine doppelt glücklich.

7. KUSCHELN & VORLESEN
Der wichtigste Moment im abendlichen Ritual ist das gemeinsame Kuscheln und Reden. Egal ob Du Gutenachtgeschichte vorliest, ein Schlaflied singst oder mit Deinem Baby nochmal den Tag durchgehst. Deine Stimme und die körperliche Nähe wirken beruhigend und entspannend. Du kannst dabei auch mit dem Baby auf dem Arm im Zimmer spazieren gehen – die sanften Bewegungen wirken doppelt einschläfernd.

8. MUSIKALISCHER AUSKLANG
Musik wirkt auf Groß und Klein beruhigend. Du kannst als Einstimmung auf das „Bettfertig-Machen“ eine CD mit ruhiger und entspannender Musik laufen lassen. Wenn das nun jeden Abend die gleiche CD ist, ist das ein „Signal“ für Dein Kleines, dass jetzt langsam alles stiller wird. Wenn Du Dich mit Deinem Kleinen ins Babyzimmer legst, könnt Ihr der Musik gemeinsam lauschen und kuscheln.

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